{"id":2189,"date":"2021-11-08T15:38:20","date_gmt":"2021-11-08T14:38:20","guid":{"rendered":"https:\/\/holistic-med.ch\/?post_type=product&p=2189"},"modified":"2023-05-17T15:16:43","modified_gmt":"2023-05-17T13:16:43","slug":"soja-isoflavon","status":"publish","type":"product","link":"https:\/\/holistic-med.ch\/produkt\/soja-isoflavon\/","title":{"rendered":"Sojaflavon"},"content":{"rendered":"
Japanerinnen erkranken rund 5 x seltener an Brustkrebs, als die Frauen in Europa. M\u00e4nner in Japan haben zwar gleich h\u00e4ufig Prostatakrebs, wie die M\u00e4nner bei uns, aber leiden weniger darunter und sterben viel seltener daran? Asiaten haben auch weniger Darmkrebs, Herz-Kreislaufkrankheiten und Osteoporose (Knochenschwund), als Amerikaner und Europ\u00e4er. Und schliesslich haben die Frauen fern\u00f6stlicher Kulturen auch weniger Beschwerden in den Wechseljahren, als Frauen bei uns. Im Japanischen gibt es f\u00fcr \u201eWallungen\u201c nicht einmal ein Wort!<\/p>\n
Alle diese Unterschiede sind nicht etwa \u201eangeboren\u201c, sondern vorwiegend ern\u00e4hrungsbedingt: Asiaten verlieren diese gesundheitlichen Vorteile, wenn sie nach den USA oder nach Europa auswandern und sich den westlichen Ern\u00e4hrungsgewohnheiten anpassen. Die asiatische K\u00fcche gilt als eine der Ges\u00fcndesten der Welt. Sie ist \u00e4usserst fettarm und ballaststoffreich. Vor allem aber verwendet sie sehr viel Soja als Grundnahrungsmittel. Und darin liegt, nach neuester Forschung, ihr gr\u00f6sster Vorteil. Denn Soja ist reich an Isoflavonen, einer Stoffgruppe, die heute Ern\u00e4hrungsforscher und Mediziner gleichermassen begeistert! Asiaten nehmen mit ihrer Nahrung rund 35 mg Isoflavone pro Tag zu sich. Die traditionell westliche Ern\u00e4hrung enth\u00e4lt 15x weniger. Es ist deshalb sinnvoll, \u00fcber eine Erg\u00e4nzung unserer Nahrung mit Isoflavonen nachzudenken.<\/p>\n
Mit sekund\u00e4ren Pflanzenstoffen bezeichnet man eine Vielzahl von unterschiedlichen chemischen Verbindungen, die in Pflanzen gebildet werden. Heute kennt man weit \u00fcber 30\u2019000 solcher Verbindungen, die verschiedene Funktionen wie Regulation, Farbe, Duft und Aroma erf\u00fcllen. Eine der wichtigsten Funktionen sekund\u00e4rer Pflanzenstoffe besteht darin, die Pflanze vor Viren, Sch\u00e4dlingen und vor allem vor dem Einfluss der sch\u00e4dlichen Wirkung des UV-Lichtes zu sch\u00fctzen. Viele dieser Eigenschaften sind auch f\u00fcr den menschlichen Organismus von unverzichtbarem Nutzen und wir f\u00fchren solche Substanzen mit unserer t\u00e4glichen Nahrung uns zu.<\/p>\n
Isoflavone sind Phyto\u00f6strogene, also nat\u00fcrliche, den \u00d6strogenen \u00e4hnliche Pflanzenstoffe, die vor allem in grosser Menge in der Sojabohne enthalten sind. Die bekanntesten sind Genistein und Daidazin. Sie wirken regulierend und harmonisierend auf den Hormonhaushalt des Menschen und besitzen weitere positive Eigenschaften auf verschiedene Funktionskreise des K\u00f6rpers.<\/p>\n
Im Brustgewebe der Frau wirken die Isoflavone offenbar den \u00d6strogenen entgegen. Dies ist im Hinblick auf das Risiko des Brustkrebses erw\u00fcnscht. \u00d6strogen verursacht zwar keinen Krebs, es kann jedoch das Wachstum entarteter Zellen f\u00f6rdern. Die Isoflavone verhindern dies, indem sie die \u00d6strogene von allenfalls vorhandenen, entarteten Zellen fernhalten. Neueste Studien mit Genistein, dem wirksamsten Isoflavon, gehen noch weiter: Sie zeigen, dass Genistein auch direkt gegen die Entstehung von Tumoren wirkt. Nach den bis heute vorliegenden Ergebnissen darf eine vorbeugende und wachstumshemmende Wirkung der Isoflavone nicht nur bei Brustkrebs, sondern auch bei Darm-, Lungen-, Ovarial-, Prostata-, Hirn- und Hautkrebs sowie bei Leuk\u00e4mie erwartet werden.<\/p>\n
Man nimmt heute an, dass diese krebs-prophylaktische Wirkung darauf beruht, dass durch Genistein das Wachstum von Blutgef\u00e4ssen, die der Krebs f\u00fcr seine Ern\u00e4hrung ausbildet (Angiogenese) gehemmt wird. Schliesslich entfalten die Isoflavone auch eine sanfte, hormonartige Wirkung. So f\u00f6rdern sie die Gesundheit des Herzens, der Gef\u00e4sse, des Knochenbaus und beim Mann der Prostata. Sie senken das Cholesterin und sie beugen der Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und der Osteoporose (Knochenschwund) vor.<\/p>\n
Es ist nicht jedermanns Sache, seine Ern\u00e4hrung vollst\u00e4ndig auf \u201cjapanisch\u201d \u201cchinesisch\u201d oder einfach \u201cfern\u00f6stlich\u201d umzustellen. Man hat aber auch die M\u00f6glichkeit, sein gewohntes Essen mit einem isoflavonhaltigen Nahrungserg\u00e4nzungsmittel zu bereichern. Auf diesem Wege gewinnt man die gro\u00dfen, gesundheitlichen Vorteile der fern\u00f6stlichen Nahrung ohne grossen Aufwand f\u00fcr sich hinzu.<\/p>\n
Brustkrebs ist bei uns die h\u00e4ufigste Krebserkrankung der Frau. \u00d6strogene machen zwar keinen Krebs, sie k\u00f6nnen aber das Wachstum bestehender \u00d6strogenrezeptor positiven Brust-Krebszellen f\u00f6rdern. Sie gelten als so genannte Krebspromotoren. Die beiden grossen klinischen Studien The Million Women Study und The Women Health Initiative best\u00e4tigten dieses erh\u00f6hte Risiko einer Hormontherapie und zus\u00e4tzlich zeigte die Hormongabe auch unerw\u00fcnschte Auswirkungen auf Herzinfarkt, Schlaganf\u00e4llen und Thrombosen. Dies hat die deutsche Arzneimittelkommission veranlasst folgende Empfehlungen zur Hormontherapie herauszugeben:<\/p>\n
\u00abJede zur Behandlung mit \u00d6strogenen (und Gestagenen) eingeleitete Hormontherapie bedarf wegen der Karzinomrisiken einer strengen Indikationsstellung . Eine Hormontherapie geht mit einem erh\u00f6hten Risiko f\u00fcr invasives Mammacarcinom einher\u00bb.<\/em><\/strong><\/p>\n In dieser Situation sind nat\u00fcrlich Alternativen gesucht. Die Natur bietet sie uns an. Eine davon sind die Phyto\u00f6strogene aus Soja.<\/p>\n Wo die \u00d6strogenwirkung eher unerw\u00fcnscht ist, n\u00e4mlich an der Brustdr\u00fcse, wirken die Phyto\u00f6strogene wie ein Anti\u00f6strogen, indem sie die Rezeptoren besetzen und dadurch die wachstumsf\u00f6rdernde Wirkung der Hormone zu blockieren verm\u00f6gen. Phyto\u00f6strogene m\u00fcsste man demnach als nat\u00fcrliche SERM bezeichnen. Die ist wahrscheinlich die Erkl\u00e4rung f\u00fcr die eingangs geschilderte stark verringerte H\u00e4ufigkeit von Brustkrebserkrankungen bei asiatischen Frauen.<\/p>\n Mit Sojaisoflavonen erh\u00e4lt jede Frau die M\u00f6glichkeit, ihr Risiko, davon betroffen zu werden, auf einfachem und nat\u00fcrlichem Weg erheblich zu mindern. Damit ist gleichzeitig die Chance verbunden, ohne Medikamente und mit wenig oder keinen Beschwerden \u00fcber die Wechseljahre zukommen. Schliesslich lassen pharmakologische Untersuchungen auch eine vorbeugende Wirkung gegen die gef\u00fcrchtete Osteoporose erwarten. Wichtig ist, mit einer isoflavonreichen Kost fr\u00fchzeitig zu beginnen oder mit einem Soja-Pr\u00e4parat, das einen hohen Gehalt an Isoflavonen hat die Nahrung zu erg\u00e4nzen. Wenn schon klimakterische Beschwerden sich eingestellt haben, muss man 2\u20133 Monate Geduld haben, bis eine Besserung sp\u00fcrbar wird.<\/p>\n In Asien ist das Risiko von H\u00fcftknochenbr\u00fcchen deutlich geringer als in westlichen L\u00e4ndern, trotz vergleichsweise niedriger Calciumaufnahme. Von der verbesserten Knochenstruktur profitieren insbesondere Frauen in den Wechseljahren, wobei es hier auf die Aufnahme bioverf\u00fcgbarer Isoflavone ankommt In einer breit angelegten Untersuchung an 75.000 Frauen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren zeigte sich ein ausgepr\u00e4gter Schutzeffekt von Sojakonsum oder Soja-Isoflavon-Einnahme vor Knochenbr\u00fcchen. Besonders in der fr\u00fchen Menopause war unter dem Einfluss von Soja das Risiko von Knochenbr\u00fcchen um 50% reduziert. Soja-Isoflavone weisen durch Aktivierung des Estrogen-Rezeptor-\u03b2-Systems in den Knochen einen sch\u00fctzenden Effekt vor Knochenabbau auf. Isoflavone sch\u00fctzen vor Verlust von Knochenmasse.<\/p>\n Soja-Isoflavone wirken bei Migr\u00e4ne bei Frauen w\u00e4hrend der Perimenopause. Die Perimenopause bezeichnet die Zeit, in der Frauen hormonelle Ver\u00e4nderungen durchlaufen. Die Studie ergab, dass Soja-Isoflavone eine signifikante Reduktion der H\u00e4ufigkeit und Schwere von Migr\u00e4ne bei Frauen w\u00e4hrend der Perimenopause bewirken k\u00f6nnen.<\/p>\n In der Studie erhielten die Teilnehmerinnen entweder ein Soja-Isoflavon-Pr\u00e4parat oder ein Placebo. Die Frauen, die das Soja-Isoflavon-Pr\u00e4parat erhielten, zeigten eine signifikante Reduktion der H\u00e4ufigkeit von Migr\u00e4neanf\u00e4llen sowie eine Verringerung der Schmerzintensit\u00e4t im Vergleich zur Placebo-Gruppe.<\/p>\n Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Studie nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmerinnen hatte und die Dauer der Behandlung nur acht Wochen betrug. Weitere Forschung ist notwendig, um die langfristigen Auswirkungen von Soja-Isoflavonen auf Migr\u00e4ne bei Frauen zu untersuchen.<\/p>\n Wenn Sie unter Migr\u00e4ne leiden, ist es wichtig, mit einem Gesundheitsdienstleister zu sprechen, um die zugrunde liegende Ursache und den besten Behandlungsweg zu bestimmen. Sie k\u00f6nnen rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Medikamente, \u00c4nderungen des Lebensstils oder andere Behandlungen empfehlen, die auf den spezifischen Migr\u00e4ne-Typ und dessen Schweregrad abgestimmt sind. Obwohl die Ergebnisse der genannten Studie vielversprechend sind, sollten Soja-Isoflavone nicht als alleinige Behandlung f\u00fcr Migr\u00e4ne verwendet werden.<\/p>\n Quelle: <\/p>\n Der Zusammenhang zwischen einer vermehrten Aufnahme von Isoflavonen und einem R\u00fcckgang der menopausalen Hitzewallungen wurden erstmal 1992 beschriebne und basiert auf der Tatsache, dass Frauen weniger Hitzewallungen un L\u00e4ndern mit einer sojareichen Ern\u00e4hrung haben (Adlercreutz et al. 1992). Seither wurden zahlreiche klinische Studien mit verschiedenen Isoflavonquellen pr\u00e4sentiert, einschliesslich Soja und Rotklee.<\/p>\n Dar\u00fcber hinaus wurde festgestellt, dass eine hohe Isoflavonzufuhr vorbeugend gegen Brustkrebs wirkt (Boucher et al. 2014, Iwasaki et al. 2008, Verheus et al. 2007, Wu et al 2008).<\/p>\n Die grosse Mehrzahl der Studien zeigen ein g\u00fcnstiges Ergebnis bei der Einnahme von Isoflavonen (vgl. Kurzer 2008).<\/p>\n Eine umfassende Risikobewertung (EFSA 2015) kommt unter Auswertung von zahlreichenden Humanstudien zu dem Ergebnis, dass es keine Anzeichen von unerw\u00fcnschten Wirkungen auf Brustdr\u00fcse, Geb\u00e4rmutter und Schilddr\u00fcse durch eine potentielle Wechselwirkung mit Isoflavonen gibt. Die Langzeitsicherheit wurde f\u00fcr eine t\u00e4gliche Einnahme von bis zu 150 mg Isflavonen \u00fcber einen Zeitraum von mindestens drei Jahren gilt als gesichert.<\/p>\n Kurzer, M. 2008. Soy consumption for reduction of menopausal symptoms. Inflammopharmacology, 16, 227-229.<\/p>\n EFSA Pansel on Food Additives and Nutrient Sources Added to Food (ANS). 2015. Risk assessment for peri- and postmenopausal women taking food supplements containing isolated isoflavones. EFSA J. 13: 4246<\/p>\n <\/p>\n Sojabohne enthalten in der Regel vorallendingen ca. 90% der Isoflavon Zucker Konjugate: Genistein, Daidzein, and Glycitein und ein kleiner Anteil der freien Form, die Aglykone (der biologisch wirksamsten Form).<\/p>\n Die Konzentrationen ist in der Regel Genistein > Daidzein > Glycitein > Aglykone. Das genaue Verh\u00e4tlnis der Konjugate h\u00e4ngt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie z.B: Der Anbauort\/-land und klimatische Bedingungen.<\/p>\n Quelle: Khalid Zaheer 2017: An updated review of dietary isoflavones: Nutrition, processing, bioavailability and impacts on human health. \u00a0Crit Rev Food Sci Nutr. Genistein<\/b>, Daidzein<\/b> und Glycitein<\/b> sind typische Vertreter der Isoflavone (Synonym: Isoflavonoide).Brustkrebsrisiko, Wechseljahre und Ern\u00e4hrung<\/h3>\n
Soja und Osteoporose<\/h3>\n
Soja-Isoflavone bei Migr\u00e4ne bei Frauen<\/h3>\n
\nWirkung einer Supplementierung mit Sojaisoflavonen auf Migr\u00e4necharakteristika, psychischen Status und Calcitonin-Gen-verwandte Peptidspiegel (CGRP) bei Frauen mit Migr\u00e4ne: Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie:
\nBabapour M, Khorvash F, Rouhani MH, Ghavami A, Ghasemi-Tehrani H, Heidari Z, Karbasi M, Moradi F, Askari G. Effect of soy isoflavones supplementation on migraine characteristics, mental status and calcitonin gene-related peptide (CGRP) levels in women with migraine: results of randomised controlled trial. Nutr J. 2022 Jul 30;21(1):50. doi: 10.1186\/s12937-022-00802-z. PMID: 35906640; PMCID: PMC9338649.<\/p>\nSoja-Isoflavone Menopause<\/h3>\n
Risiken bei der Einnahme von Soja-Isoflavonen?<\/h3>\n
Welche Vertreter von Isoflavonen kommen in Sojabohnen vor?<\/h3>\n
\n<\/span><\/p>\nWas sind Genistein, Daidzein und Glycitein<\/span><\/span>?<\/h3>\n
\nAuf dem folgenden Bild eine selbst erstellte kurze \u00e8bersicht zur Einordnung von Genistein, Daidzein und Gycitein zu sehen.
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